Stundenlang an Motoren herumbasteln oder ergründen, wie das Dienstprogramm wirklich gestrickt ist – das sind Vorlieben, die man gemeinhin den Burschen zuschreibt. Doch auch immer mehr Mädchen finden Technik cool. Noch sind drei Viertel aller berufstätigen Frauen in nur wenigen – eher frauentypischen – Berufsfeldern tätig, aber es bewegt sich was. So waren im Schuljahr 2015/16 knapp 15 Prozent der Schüler an den HTLs und technischen Kollegs weiblich. Drei Jahre zuvor waren dies erst rund zwölf Prozent. Und bei technischen Studien an Unis und Fachhochschulen kletterte der Anteil der Studentinnen bereits auf 24,7 Prozent.
Die Industrie will Dich!
Was junge Frauen langsam, aber doch in die einstigen Männerdomänen vordringen lässt? „Unsere Welt ist voll mit technischen Geräten und Maschinen, die täglich weiterentwickelt werden. Als Technikerin kann ich an dieser Entwicklung teilhaben“, sagt dazu Jennifer Janik, seit Kindesbeinen an ein Technikfreak. Dazu kommt, dass die Jobaussichten im technischen Bereich sehr gut sind. Ebenso die Verdienstmöglichkeiten. Zum Beispiel: Eine Modellrechnung des AMS zeigt, dass, eine Frau, die etwa im IT-Qualitätsmanagement arbeitet, im Laufe von 40 Berufsjahren um stolze 910.000 Euro mehr Gehalt erarbeitet als eine (gleich qualifizierte) Volksschullehrerin. Eine Bautechnikerin verdient – ebenso über 40 Jahre gerechnet – um rund 610.000 Euro mehr als eine Rezeptionistin und jemand, der den Lehrberuf Elektrotechnikerin wählt, immerhin um 353.000 Euro mehr als eine Bürokauffrau. Die Industrie sucht händeringend nach jungen Frauen in Technikjobs. Unsere fünf Beispiele machens vor.
Magdalena Teufner, Department Health & Environment
Nur schreiben und nichts selber machen, das wollte sie nie, sagt Magdalena Teufner. „Vielleicht auch, weil ich nicht so gut bin im Auswendiglernen.“ Stattdessen interessierte sie sich schon immer für Zusammenhänge und Prozesse. Um sie verbessern zu können, muss man freilich verstehen, wie sie funktionieren. Daher studierte sie nachwachsende Rohstoffe und betreibt seit zwei Jahren ihr eigenes Unternehmen namens Kleinkraft. Dieses entwickelt, bewertet und fördert Maßnahmen für mehr Energieeffizienz. Im Zuge ihrer Doktorarbeit in Verfahrenstechnik am AIT (Austrian Institute of Technology) und an der TU Wien arbeitet sie außerdem an der Optimierung eines Prozesses mit, der aus CO2, das aus industriellen Abgasen stammt, Lösungsmittel für die chemische Industrie herstellt. Was sie an ihrer Arbeit begeistert: „Sie ist absolut abwechslungsreich“, erzählt die Niederösterreicherin. Einziges Problem: „Natürlich kommt man oft in Situationen, wo man als Frau unterschätzt wird.“
Kommentar hinterlassen